WEIHNACHTEN WELTWEIT

FIDSCHI - GELASSENHEIT IM PARADIES

„BULA!“

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Reist man vom australischen Brisbane noch mal knapp 3000 Kilometer in Richtung Osten, kommt man in der Republik Fidschi an. Viel weiter weg von Deutschland geht es kaum. Es geht auch nicht viel paradiesischer. Dabei handelt es sich bei Fidschi nicht nur um eine Trauminsel - es sind gleich 332. Traditionell sind die indigenen Einwohner durch melanesisch-polynesischen Brauchtum geprägt. Die Missionare haben aber auch hier ganze Arbeit geleistet und die meisten sind heute Christen, gefolgt von Hindus.

Die Fidschianer sind ein glückliches Volk. Die Schönheit des Ortes spiegelt sich in den freundlich, lachenden Gesichtern wieder. Sie wirken unheimlich gelassen. Vielleicht liegt das auch ein bisschen am Kava, die Wurzel des Pfefferstrauches, die seit tausenden Jahren in der Südsee bekannt ist. Sie wird traditionsgemäß als Sud bei Zeremonien getrunken, aber auch als Genussmittel - in kleiner Dosis wirkt es entspannend und anregend, in höherer lähmend.

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Kava Zeremonie an Weihnachten
Auch beim Weihnachtsritual am 25. Dezember darf Kava nicht fehlen. Die Teilnehmer sitzen im Schneidersitz im Kreis und die milchige Flüssigkeit steht in einer großen Holzschale vor dem Ältesten. Er serviert sie in einer halben Kokosnuss und gibt sie reihum. Der Empfänger klatscht einmal in die Hände, ruft laut „Bula“ und schluckt die Flüssigkeit herunter. Sie schmeckt leicht seifig-scharf und hinterlässt ein taubes Gefühl auf der Zunge. Danach klatscht er drei Mal in die Hände und gibt die Schale zurück. „Bula“ heißt übrigens „Hallo“.

Traditionelle Tänze
Es wird sich gerne schon ab zwei Wochen vor Weihnachten getroffen, um sich einzustimmen. Wie bei allen Festlichkeiten werden traditionelle Lieder gesungen und getanzt. Die Frauen tanzen den „Meke Tanz“ und die Männer einen kraftvollen Speertanz.

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Weihnachtsessen aus dem Erdofen
Statt weißem Schnee gibt es auf Fidschi weißen Sand. Statt Dinieren im Kerzenschein gibt es Festessen in der Sonne. Die Fidschianer kochen zu Weihnachten im „Lovo“, einem Erdofen, wie jeden Tag. Auf die heißen Steine werden gespaltene Kokosnüsse und Farnzweige gelegt und das Essen wird in Bananen-, oder Kohlblättern eingewickelt und darauf platziert. Es gibt Fisch, geschlachtetes Ferkel und dazu Wurzelgemüse. Wenn alles im Ofen versenkt ist wird er mit einigen Schichten Blättern und feuchten Leinensäcken abgedeckt. Nach 2-3 Stunden ist das Essen gar. Als Nachtisch gibt es „Tavioca“, ein Kuchen Dessert aus der Cassava Wurzel und Kokosnussmilch.